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08.09.2022 - Entwicklungsbericht Reittherapie

"Taschi hat Vertrauen zu mir"

Die Stiftung WeltKinderLachen hat die Reittherapie für Johanna (Name geändert) finanziert, die in einer intensivpädagogischen Wohngruppe lebt. Ihre Reittherapeutin hat über die Stunden einen Entwicklungsbericht erstellt und berichtet über ihre positive Entwicklung:

„Johanna kommt nach der Reittherapie entspannt und gelassen zurück in die Wohngruppe. Mit Beginn der Reittherapie schafft Johanna es immer besser ihre Meinung vor den anderen Kindern zu äußern und zu vertreten. Sie hat deutlich an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein dazu gewonnen. Die Reittherapie gibt Johanna Sicherheit und wirkte unterstützend auf den Schulwechsel in die Realschule. Johanna besucht die Reittherapie hoch motiviert und hat sichtlich Freude an der Arbeit mit den Pferden.“

„Johanna“ hat für WeltKinderLachen ein Dankeschön Bild gemalt. Foto: WKL

 

Johannas eigene Aussage über ihre Besuche bei den Pferden:

„Ich mag dieses entspannte Reiten sehr gerne, lieber als die früheren stressigen Reitstunden. Auch ist immer jemand da, der mir hilft. Taschi meine Stute hat Vertrauen zu mir und mag mich. Sie folgt mir beim Führen.“

 

Stellungnahme der Reittherapeutin (IPTh):

In der Förderung von Johanna kommen viele verschiedene Aktivitäten rund ums Pferd zum Einsatz: Holen des Pferdes vom Auslauf des Offenstalls, Fellpflege und Hufe Auskratzen, Führübungen und geführtes Reiten mit Therapiegurt (welcher Haltegriffe aufweist, damit sich Sicherheit einstellen kann), im späteren Therapieverlauf kann auch freies Reiten hinzukommen. Vielfältige Körper- und Gleichgewichts-Wahrnehmungsübungen mit Therapiematerial (Ringe, Sandsäckchen, Bälle, bunte Tücher und vieles mehr) fördern Kreativität, Mut, innere und äußere Balance und vor allem auch Vertrauen zu sich selbst und zum Pferd. Johanna hat viele positive Erlebnisse, wächst bei manchen Übungen sichtbar über sich hinaus. Der Teenager erlebt sich in neuen Rollen, wie Pferdeführerin, Reiterin und die Befindlichkeiten des Pferdes erhalten immer mehr einen besonderen Stellenwert.

So stärkt sich auch das Miteinander, gemeinsam etwas Tun und Freude dabei erleben. Johanna wählt bei trockener Witterung meist, geführtes Reiten im umliegenden Gelände. Auch Bergauf- und Bergabreiten genießt das Mädchen sichtlich und erzählt dabei begeistert, was sie bewegt. Ganz spielerisch wird hierbei das Gefühl für den eigenen Körper und für die eigenen Bedürfnisse hervorgelockt.

 

Das Pferd als großer Motivationsträger und „Eisbrecher“ wirkt hierbei ermutigend und haltgebend um schwächende Gedankenmuster und destruktive Verhaltensweisen zu mildern. Die Fähigkeit Beziehungen einzugehen, im sozialen Kontext zu agieren und mit Gemeinschaften umgehen zu können, ist auch ein wichtiger Baustein, wie Pferde miteinander sind. Johanna kann im Offenstall, zwei 11-köpfige Pferdeherden beobachten. So erlebt sie immer wieder Situationen zwischen zwei oder mehreren Pferden, welche sie staunen lässt und dann gemeinsam mit der Therapeutin reflektiert. Vom Konfliktmanagement unter Pferden kann so manches in menschliche Gemeinschaften übertragen werden.

 

Es gibt für Johanna vieles zu entdecken, ihre Neugierde ist eine große Stärke, welche eine Ressourcenaktivierung erleichtert. Das Pferd fordert eine klare Haltung, Konzentration zum Beispiel beim Führen und möchte vom Menschen „beschützt“ werden. Johanna lernt sich zu behaupten, erlebt sich handlungssicher und erhält vom Pferd immer eine ehrliche Rückmeldung. Pferde sind keine Diplomaten, so hält das Pferd auch Johanna manchmal einen „Spiegel“ vor, wenn sie unaufmerksam, unruhig oder „schlecht gelaunt“ dem Pferd gegenübertritt. Insgesamt therapeutisch betrachtet, werden vielschichtige Ebenen berührt, Ganzheitlich, Körper- und Tierorientiert.