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06.10.2017 - I.K.H.-Dauerprojekt Pferd & Musik

Wie Pferde verletzte Seelen heilen

WeltKinderLachen hat das Therapieangebot „Pferd & Musik“ als I.K.H.-Dauerprojekt in sein Angebot fest integriert. Auf dem Pferdehof von Eveline Maier in Oberjulbach, in Zusammenarbeit mit Bernd Gabel (bernds-music-team.de, Burghausen), können Kinder und Jugendliche durch die Sprache der Pferde und mit dem Ausdruck der Musik ihre seelischen Probleme erkennen und vor allem spüren.

 

 

Anmeldung

Der Ein-Tages Kurs ist für Kinder und Jugendliche, die bereits durch Wohlfahrtsverbände, Institutionen oder Familienhilfen betreut werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung WeltKinderLachen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 08671 980-271.

 

    

 

Kursinhalt

Seelische Verletzung
, hervorgerufen durch extreme Situationen, bezeichnet die Psychiatrie als Trauma. Solche extremen Auslöser können sexueller Missbrauch, körperliche und seelische Misshandlungen, Unfälle, Katastrophen usw. sein.

Ein traumatisierter Mensch, trägt im Gegensatz zu gesunden Menschen, immer eine gewisse Grundangst in sich. Diese Grundangst liegt meist versteckt in der Seele und kommt bei gewissen Handlungen immer wieder zum Vorschein. Ziel des Kurses ist es, diese Assoziationen zu erkennen und sie zu verarbeiten. Pferde eignen sich dabei besonders gut, denn sie sind in der Lage, anders wie wir Menschen, die Grundangst des Menschen zu spüren. Pferde haben eine extreme Wahrnehmung und spüren den kleinsten Anflug an Unstimmigkeiten im Gefühlsleben. Wenn der Mensch dann noch inkongruent, das heißt mit seinem Denken und Fühlen nicht autark ist, dann zeigt das Pferd sofortige Reaktionen. Und genau hier beginnt der Ansatz unserer Arbeit. Sie werden sich Ihrer Gefühlswelt bewusst und bekommen so die Gelegenheit, negative Gefühle zu verarbeiten.

Wichtig bei dieser Seelenarbeit ist das Gefühl, dass sie nicht allein gelassen werden. Die Erfahrungen die Sie gewinnen, können sofort im Alltag umgesetzt werden. Wie oft passiert es uns, dass wir auf bestimmte Situationen und Probleme unbewusst und unkontrolliert reagieren? Nun nehmen Sie Ihre Handlungen bewusst wahr und können somit ihr Leben positiv verändern.

Programm

  • Begrüßung durch ein Begrüßungsspiel,
        um den Kindern erste Hemmschwellen zu nehmen

  • Spiele mit und auf dem Pferd, z. B.            
    • Wahrnehmungsübungen (mit verbundenen Augen auf dem Pferd die Töne der
          Qigong-Kugel wahrnehmen und das Pferd in die Richtung des Klangs lenken - 
          dabei die Koordination im Raum nicht verlieren)
    • Geschicklichkeitsübungen (eine Holzkugel auf einer liegenden Acht
          in einem Holzbrett jonglieren)            
    • Trailparcour - Geschicklichkeitsparcour mit dem Pferd
    • Vertrauensübungen mit dem Pferd
    • Zahlenspiele auf dem Zahlenstrahl mit dem Pferd
    • Buchstabenspiele mit dem Pferd

  • Spiele mit Musik, z.B.
    • Klopf- und Taktübungen mit dem Körper
    • miteinander ein Lied lernen und singen
    • Trommelspiele mit den lustigen Geschichten von Opa Nilpferd und
          Waldi-Dackel-Wiesen-Wedel,
          zertifizierte Frühförderung nach Rolf Berger
    • Akustikparcour
    • verschieden Musikinstrumente kennen lernen
    • spielen auf der Zauberharfe
    • Töne des Klangauges kennen lernen 

  • Gemeinsames Mittagessen    

Persönliche Eindrücke               

Nachfolgend ein paar Eindrücke von den Pädagogen/-innen bzw. Erziehern/-innen, die mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam das Programm erlebt haben:

 „Marco und auch Benjamin haben nur so gesprudelt von Erzählungen von ihren Tag bei den Pferden. Sie waren total begeistert, von den Aktionen. Meinten ihnen hat ALLES gefallen. Dass sie so viel über Pferde lernten erwähnten sie gleich mehrmals.
Den anderen Jungs gegenüber waren sie sehr stolz, dass sie blind reiten durften. Benjamin fand es auch sehr „cool“, dass die Betreuer so nett waren. Aber auch von den Instrumenten waren sie beeindruckt. Von unserer Seite nochmals vielen Dank für das tolle Angebot und die Jungs die Möglichkeit hatten, mal neue Seiten an sich kennen zu lernen. Ich glaube vor allem Benjamin hat es gut getan, das er bei Pferden mit seiner forschen, unkonzentrierten Art einfach nicht weiterkommt. Und unser Marco musste über seinen Schatten springen und alleine mit fremden Menschen kommunizieren. Ich denke die Nähe zu Tieren würde ihm gut tun, damit er vielleicht etwas auftaut.“

„Der große Tag auf dem Pferdehof war anfangs für die Kinder in den Ferien in weiter Ferne. Dann war der Tag endlich gekommen und alle freuten sich sehr, Pferde hautnah erleben und über diese etwas lernen zu dürfen. Besonders tief ging das erste Spiel, an dem jedes Kind geerdet mit sich selbst sein sollte, um im hier und jetzt leben zu können. Übungen dieser Art waren für alle, sowohl für die Kinder als auch für uns Betreuer sehr hilfreich, um Beobachtungen führen zu können und jedes einzelne Kind in der eigenen Entwicklung besser verstehen und begleiten zu können.“

„Aus meiner Sicht ist die Arbeit mit den Pferden so wertvoll, weil ich folgende Aspekte gestern beobachten konnte:

Fühlen statt reden
Vor allem bei Kindern ist es wichtig, einen sensiblen und adäquaten Zugang zu den eigenen Gefühlen zu finden. Hier ist gut zu beobachten, dass Kinder ins Fühlen kommen können und dadurch nicht im Zugzwang sind, das Richtige sagen zu müssen, was bewertet werden kann („Welchen Blödsinn redest du da?“). Dabei lernen Kinder, ihre eigenen Empfindungen zunächst wahrzunehmen, dann zu steuern und machen dabei auch die Erfahrung, dass die eigenen Gefühle sich auf die Gefühle des Gegenübers übertragen können bzw. beim Gegenüber wieder neue Gefühle, Impulse, Verhaltensweisen auslösen.

Körperarbeit
Zu betonen ist die Arbeit mit dem und am Körper. Die Kinder können auf ihren eigenen Körper sensibilisiert werden (Was passiert, wenn ich Angst habe? Schwitze ich, zittere ich? Wie geht es mir, wenn ich mich freue? Wie fühlt sich ein Erfolgserlebnis an? Wo spüre ich es?). Ebenso wird die Körperhaltung auf dem Pferd geschult. Ein aufrechter Gang oder eine aufrechte Sitzhaltung bedeutet im übertragenen Sinn auch ein „Rückgrat“ haben, erhobenen Hauptes durchs Leben zu gehen mit einem gesunden Selbstbewusstsein.

Verbundenheit mit der Natur
Vor allem in der heutigen Zeit sind Kinder sehr oft mit Medien beschäftigt. In der Stadt ist es zunehmend schwieriger, freie Flächen für Kinder zu finden. Das Naturerleben ist bei der Arbeit mit Pferden zu beobachten. Kinder dürfen sich im Freien aufhalten, bei jeder Witterung. Auch erleben sie die Natur mit allen Sinnen: sehen, riechen, hören. Durch die Eindrücke in der Natur können die Sinne geschult und den Kindern wieder einen Blick dafür eröffnet werden.

Sensibler Umgang mit Macht
Im Zusammenspiel von Mensch und Tier scheint zunächst der Mensch überlegen. In Anbetracht der Tatsache, dass Pferde große und starke Tiere sind, ist hier zunächst Respekt geboten. Dies eröffnet wiederum zu einem Erlernen von respektvollem Umgang. Wer ist der Stärkere? Wer hat das Sagen? Wie kann ich meine Anweisungen dem Pferd vermitteln, ohne meine Macht zu missbrauchen?

Transfer in den Alltag
Ein aus meiner Sicht sehr wichtiger Aspekt ist, dass die Begegnung mit den Pferden und der Umgang der Kinder mit den Tieren in Alltagssituationen transferiert werden kann. Auch im Alltag geht es um Themen wie Macht, eigene Körperwahrnehmung, Akzeptanz, respektvoller Umgang miteinander."

Bericht: WKL

Bilder: Kinder